Vorwort

Die eigentliche Funktion der Zähne ist die Nahrungszerkleinerung und somit der erste Aufschluss der darin erhaltenen Nährstoffe. Erst in zweiter Funktion kommt dann die Verteidigung, die Sprachbildung und schließlich die Wirkung im gesellschaftlichen Umgang.

„Etwas gutes zu Essen hat schon manchen am Leben erhalten“

Oder wie man in meiner alten Heimat zu sagen pflegt:
„Hauptsach gudd gess!“

Um Ihnen Lust auf funktionierende Zähne zu machen, stelle ich Ihnen hier Rezepte zum Nachkochen vor. Die Rezepte sind von mir aufgearbeitet und in meinem Männerkochkurs auf Machbarkeit, Geschmack und Besorgbarkeit der Zutaten getestet worden. Was ich Ihnen nicht ersparen kann, ist der zeitliche Aufwand der notwendig wird, um die Speisen optimal aus frischen Zutaten zu kochen.

Hier gilt gleiches, wie in der Zahnheilkunde, ohne gute Grundzutaten, dem Willen Zeit und Arbeit zu investieren und auch mal etwas mehr für eine gute Zutat auszugeben, kann kein begeisterndes Ergebnis erzielt werden.

Ich hoffe, dass die wachsende Sammlung an Rezepten etwas bietet, was Ihren Gaumen kitzelt und die Fantasie anregt.

Einzig geht es mir um den Spaß am Genuss und der Freude am selber machen, auf eventuelle Unverträglichkeiten, diätetische Besonderheiten sowie Fastenvorschriften wurde keine Rücksicht genommen. Die Vorbereitungszeiten sollen als Anhaltspunkt gelten, viele Arbeitsschritte lassen sich mit der notwendigen Übung auch schneller durchführen.

Ich wünsche Ihnen beim Schmökern und Durchlesen genauso viel Freude, wie mir das Suchen, Ausarbeiten und Kochen dieser Rezepte bereitet hat.

Hoorije oder Kartoffelspatzen mit Suppe als Vorspeise

Februar 2018

Achtung dieses Rezept entspringt ursprünglich der Notwendigkeit, mit geringem (technischem, zeitlichen und finanziellen) Aufwand ein schmackhaftes Gericht zu kochen, welches dem Kalorienbedarf eines körperlich schwer arbeitenden Mannes (Bergbau, Stahlindustrie oder Landwirtschaft) gerecht werden muss.

 

Zutaten: (4 Personen) 

800 gr. frische Kartoffeln (mehlig kochende)
400 gr. am Vortag vorgekochte Kartoffeln (mehlig kochende)
250 gr. Dörrfleisch ohne Knorpel und Schwarte
1 Bd Frühlingszwiebeln
2 Stck. Bechersahne à 200 ml
1 Ltr kräftige Gemüse- oder Fleischbrühe (Instant oder selbst gekocht)
Kartofffelwasser nach belieben der Gemüsebrühe hinzugeben
4 Stck. Toastbrotscheiben
3 Ltr Wasser
2 El Kartoffelstärke (falls der Kartoffelteig beim kochen auseinanderfällt)
50 gr. Butter
Pfeffer, Salz, Muskat Knoblauchgranulat, Maggi Würze (saarländische Droge mit 5 Buchstaben!) ggf. etwas Schnittlauch oder Petersilie als Verzierung

Um eine frühzeitige Oxidation der geriebenen Kartoffeln (grau werden) zu vermeiden, wird mit dem Dörrfleisch und den Frühlingszwiebeln begonnen.
Dörrfleisch von Schwarte und Knorpel befreien und in ca. 5 mm Würfel schneiden. Eine Pfanne erhitzen und die Würfel vorsichtig bei mittlerer Hitze knusprig ausbraten. Hitze reduzieren und einen Becher Sahne hinzugeben, den Speck in der Sahne nochmals etwas auskochen, die Sahne-Specksauce mit Pfeffer und ggf. etwas Salz sowie einigen Spritzern Maggiwürze abschmecken. Sahne-Specksauce beiseite stellen und ab und an durchrühren, damit sich keine Haut bildet.

Die Frühlingszwiebeln folgendermaßen vorbereiten, die Schnittflächen am Grün auffrischen, ggf. die äußern Blätter entfernen. Die Frühlingszwiebeln gründlich waschen und auch auf Sandanteile zwischen den Blättern achten anschließend trocknen. Die gesamten Frühlingszwiebeln (ohne Wurzel) ganz fein hacken. Die fein gehackten Frühlingszwiebeln etwas in Butter anbraten, dabei mit den härteren grünen Blattanteilen anfangen und später die weißen Anteile hinzugeben. wenn alles angebraten ist kurz beiseite stellen.

3 Ltr Kochwasser aufstellen mit 2 gestr. EL Salz würzen und zum Kochen bringen. Frische Kartoffeln schälen, auf der Küchenreibe nicht zu grob reiben und durch ein Küchentuch gut abpressen. (Meine Mutter hat dazu gerne eine Saftpresse genommen, der Teig wird zwar fast schon zu fein, man kann sich aber das Abpressen erleichtern). Das abgepresste Kartoffelwasser zur Seite stellen und eine Zeit lang ruhen lassen. Später wird die sich am Boden absetzende Kartoffelstärke vom Kartoffelsaft getrennt und dem Teig wieder zugeführt. Den Kartoffelsaft kann man der Suppenvorspeise hinzugeben.

Gekochte Kartoffeln durch ein grobes Sieb oder Kartoffelpresse drücken mit der rohen Kartoffelmasse verrühren, die abgesetzte Stärke hinzugeben, mit Salz, Pfeffer, Muskat, etwas Knoblauchgranulat abschmecken. Die angebratenen Frühlingszwiebeln hinzugeben, der Teig sollte eher trocken daher kommen, ist er zu feucht, kann man ggf. Kartoffelstärke hinzugeben, oder erneut durch ein Küchentuch abpressen. Abschließend alles gut durchmischen und aus dem Teig etwa 3 cm durchmessende und 8 - 10cm lange spindelförmige Klöße formen.

Einschub:
Sollte der kleine Hunger im Nacken sitzen, oder man keine Zeit zum Reiben und Abpressen der Kartoffeln haben, aber trotzdem dieses hervorragend schmeckende einfache Arbeiteressen genießen wollen, kann der Kartoffelteig auch, statt ihn selbst zu reiben, durch Convenience Produkte (2 Pack à ca. 750 gr. Kartoffelmasse für Klöße Halb und Halb) ersetzt werden.

Das Wasser nochmals aufkochen, einen Probekloß einlegen die Hitze reduzieren (Wasser darf im weiteren Garvorgang nur noch leicht simmern) und sehen ob der Kloß in den ersten Minuten auseinanderfällt. Löst sich der Kloß auf, Kartoffelstärke zum Kartoffelteig hinzugeben (Bindung), wenn er nicht auseinanderfällt, den Kloß kurz herausheben das Wasser erneut auf sprudelnd erhitzen die anderen Klöße vorsichtig ins Wasser geben wenn alle Klöße schwimmen, die Hitze unter dem Wassertopf sofort so reduzieren, dass die Klöße in ca. 20 Minuten leicht simmernd gar ziehen können. Wenn die Klöße einige Minuten gegart haben den Probekloß hinzu geben und mit den anderen fertig garen. Die Klöße sinken im Garvorgang erst auf den Boden und steigen an die Oberfläche wenn sie gar werden. Wenn die meisten Klöße oben schwimmen die Servierschüssel schon mal zum Aufwärmen auf den Gartopf stellen, dabei allerdings darauf achten, dass das Kochwasser nicht mehr zu kochen anfängt. Wenn alle Klöße an der Oberfläche schwimmen, kann man sie nochmals für 5 Minuten ziehen lassen.

Für die Suppenvorspeise die Toastbrotscheiben in Würfel schneiden und in Butter goldgelb in einer Pfanne anrösten. Die Gemüsebrühe erhitzen, das Kartoffelwasser nach belieben hinzugeben, die Hoorije aus dem Kochwasser heben und in die gut vorgewärmte Schüssel geben, mit der nochmals erhitzten Speck-Sahnesauce übergießen das Kochwasser durch ein Feinsieb gießen und den gesiebten Bestandteil der Gemüsebrühe hinzugeben den zweiten Becher Sahne zur Gemüsebrühe hinzugeben die Suppe mit Pfeffer und Salz abschmecken Petersilie oder Schnittlauch waschen hacken je einen Suppenteller mit der Brühe füllen Toastbrotwürfel hinzugeben und mit etwas gehacktem Grün verzieren. Zum warmhalten die Hoorije-Schüssel auf den Suppentopf stellen und ggf mit einem passenden Deckel abdecken.
Wenn die Suppe verspeist ist, die Hoorije-Schüssel vom Suppentopf nehmen den Schüsselboden abwischen und auf den Tisch stellen. Jedem 6 - 8 Hoorije auf den Teller geben und darauf, achten dass auch eine ordentliche Menge Speck-Sahnesauce dabei ist. Nach belieben nochmals mit Maggi Würze nachwürzen.

 

Dieses Rezept wurde Ihnen zur Verfügung gestellt von der Zahnarztpraxis Dr. Andreas Minninger Nutzung für den Persönlichen Gebrauch gestattet.

Hier können Sie sich das Rezept herunterladen

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